Akteursrunde Niederhäslich

Historie

weiterführende Informationen: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V.
Unter dem Abbruch des Bahndammes am Eingang zum Windberg zieht ein schönes Waldtal hinab nach dem Ortsteil von Freital, dem ehemaligen Dorfe Niederhäslich, im Poisentale gelegen, urkundlich 1445 Heeselicht unter dem boyszen. Es liegt abseits der Talstraße und ist quer in das Tal gelegt. Später hat es sich langhin an der Talstraße erweitert und ist nun lückenlos mit Deuben verbunden. Wo rechts die Schrebergärten gegen den Wald des Windbergs hinaufziehen, war früher, in einem 300m langen Stollen Kalk des Rotliegenden zutage gefördert, ein großer Steinbruch. Darin wurden Versteinerungen der ältesten vierfüßigen Wirbeltiere gerunfen: Dachschädler, besonders Kiemensauerier, echte Reptile, eins mit dornartigen Fortsätzen in der Wirbelsäule, zu einem Klumpen geballt. Vierzehn Arten dieser Panzer- und Schuppenlurche des Rotliegenden konnte man feststellen. Die Platte gehört zu den größten Schätzen des Mineralogischen Museums in Dresden. [...] Das breite Tal zwischen dem Bergzug [den Schweinsdorfer Alpen] und dem Windberg ist das Poisental, das von Possendorf herabkommt. In ihm zieht sich der Ortsteil Niederhäslich lang hin. (Quelle: Fritz Eckhardt`s "Führer durch Freital und den Plauenschen Grund" 1925)

Ortsnamenformen

1330: Wyndischen Heselech
1378: Heselich, Heselech (RDMM 268)
1445/47: das Heselecht
1548/64: Niederheselicht
1554: zum Heslich
1572: von niedern Heßlich
1754: Nieder Häßlich
1875: Niederheßlich (Niederhäslich)
Bevölkerungswachstum

1554: 18 besessene(r) Mann, 32 Inwohner
1764: 25 besessene(r) Mann, 4 Gärtner, 3 Häusler, 20 Hufen je 18 Scheffel
1834: 314
1871: 1370
1890: 2322
1910: 3396

Verwaltungszugehörigkeit

1378: castrum Dresden
1590: Amt Dippoldiswalde
1764: Amt Dippoldiswalde
1816: Amt Dippoldiswalde
1843: Amt Dippoldiswalde
1856: Gerichtsamt Döhlen
1875: Amtshauptmannschaft Dresden
1952: Landkreis Freital
1994: Landkreis Weißeritzkreis
2008: Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge


Postkarten; von Alexander Frenzel bereitgestellt



Broschüre "Freital und seine schöne Umgebung - Im Banne des Windbergs"; Zeitschrift für Wirtschaft, Verkehr, Kunst und Kultur 1936
"Deuben (urkundlich 1420) größter Ortsteil Freitals mit größter Kirche, 1100 Sitzplätze, 61 Meter hoher Turm. Dahinter das alte Schulgebäude, Wirkungsstätte Kantor Leskes, des Chronisten des Plauenschen Grundes. Vor der Städtischen Verwaltungsstelle der Krönertbrunnen, dem Wohltäter Deubens gewidmet. Neue Siedlungen am Raschelberg. Am Pfaffengrund Dr. Len Siedlung der Gussstahlwerke. Die Jägerstraße hinauf nach Ortsteil Schweinsdorf (urkundlich 1473) mit dem sogenannten Schweinsdorfer Alpen und zum Vogelschutzgehölz. Am Höhenrand entlang und zum alten Bauerndorf Niederhäslich hinab. Aus dem Poisental, den Hoffnungsweg, steile Waldschlucht, hinauf zum Windberg."
"Wandervorschlag 7: Vom Steinernen Tisch im Poisenwald den Flügel in nördlicher Richtung durch das alte Dorf Niederhäslich links haltend zur Oststraße mit herrlichen Blicken ins Poisental und Windberg bis zur Bismarkstraße. Bei Germaniahöhe links Fußweg am Friedhof vorbei über Sächsischer Wolf oder die Oststraße links weiter zur Jägerstraße, bei Egermühle links über Brücke zur Krönertstraße mit Pestalozzischule und Turnhalle."


Dorfkern mit Wohnhäusern und Schmiede Rittel; Fotos von Fam. Schomer bereitgestellt